Grundlagen -> Motor : RS2000 Motor : Kraftübertragung : Reifen/Felgen : KFZ-Elektrik : Tuning 1x1

Einleitung
  Hier möchte ich grundsätzliche Dinge zum Thema Tuning loswerden. Eins vorweg: Tuning ist selten gut fürs Auto, und häufig ohne Tüv. Daher kann es im Falle eines Unfalls zu Problemen mit der Versicherung kommen, wenn man Dinge an seinem Fahrzeug hatte, die nicht erlaubt sind. Die Haftpflicht muss allerdings immer zahlen aber die Vollkasko kann man dann vergessen und die Haftpflicht kann max. 5000 euro einfordern. Nach neuestem EU-Recht erlischt allerdings nicht mehr die ABE des Fahrzeugs sofort, sobald man irgendetwas am Auto umgebaut hat. Im Falle eines Unfalls entscheidet dann ein Sachverständiger, ob die umgebauten Dinge den Unfall beeinflusst haben. Eine Ausnahme gibts: Veränderungen, die die Lautstärke erhöhen, sind generell mit dem Verlust der allgemeinen Betriebserlaubnis verbunden.
   
Auspuff
  Wer es laut haben will, kann sich eine Gruppe-N oder Gruppe-A Anlage kaufen. Die sind meistens ohne Tüv und müssen daher einzeln abgenommen werden, wenn man einen netten Tüv-Prüfer kennt. "Normale" Endschalldämpfer oder Komplettanlagen sind meistens mit EWG-Betriebserlaubnis. Auspuffanlagen verbessern meistens nur die Optik und ein wenig den Sound. Leistungssteigerungen sind entgegen den Versprechungen der Werbung selten zu vermerken, außer der KAT wird entfernt und es wird ein Fächerkrümmer montiert. Das entfernen des KATs ist natürlich nicht erlaubt. Fächerkrümmer sind relativ teuer (um 550 Euro).
   
Motor
  Als erstes sollte man sich den Luftfilter vornehmen. Entweder man kauft sich das K&N-57i Kit oder den K&N-Luftfilter für den Original Luftfilterkasten. Das 57i-Kit ist innerhalb einer Stunde eingebaut und eher etwas für Leute denen Lautstärke wichtiger ist als Leistung.
Der K&N Filter für den Original Luftfilterkasten ist für alle Leute die nichts umbauen möchten und die Geräuschentwicklung des Motors gering halten wollen. Dennoch ist es meiner Meinung nach die beste Möglichkeit eine kleine Mehrleistung für wenig Geld zu bekommen. Soll nach Herstellerangaben beim Golf GTI angeblich 4 PS bringen, wobei dies natürlich eine Werbeversprechung ist...
Man kann auch mit anderen Nockenwellen oder optimierten Zylinderköpfen die Leistung erhöhen, allerdings sind diese Varianten sehr teuer, und die Leistung liegt oft nur bei hohen Drehzahlen an (z.B. bei über 6000 u/min). Im normalen Fahrbetrieb hat man dadurch eher Leistungseinbuße durch einen geänderten Drehmomentverlauf.
Die Erhöhung des Hubraums ist die sinnvollste Tuningmaßnahme. Hierdurch wird die Lebensdauer des Motors nicht negativ beeinträchtigt. Entweder es wird eine andere Kurbelwelle benutzt, die mehr Hub hat, oder der Motorblock wird aufgebohrt. Wenn man eine andere Kurbelwelle verwendet sinkt allerdings die Höchstdrehzahl.
In den letzten Jahren ist das Chiptuning immer populärer geworden. Hier wird durch geänderte Steuerprogramme für Zundzeitpunkt, Einspritzmenge usw. die Leistung erhöht. Bei Saugmotoren ist der Leistungszuwachs allerdings fast zu vernachlässigen. Bei Turbomotoren sind erhebliche Leistungssteigerungen möglich, aber die Lebensdauer des Motors kann hierdurch verkürzt werden. Nach Chiptuning muss Super Plus getankt werden, welches natürlich teurer ist als Superbenzin.
   
Fahrwerk
  Hierbei geht es darum eine bessere Optik und Straßenlage zu erreichen. Nur durch Tieferlegung bekommt man das allerdings nicht hin. Es müssen außerdem breitere Felgen mit einer geringeren Einpreßtiefe sowie Stoßdämpfer mit der RICHTIGEN Härteeinstellung verwendet werden. Denn härter heißt auf keinen Fall, schneller in Kurven zu sein! Beim Fahrwerk spielen auch Spurverbreiterungen eine große Rolle. Hierbei wird durch Distanzscheiben die zwischen Felge und Bremscheibe / Bremstrommel montiert wird, die Spurweite erhöht.
Wenn man das Fahrwerk härter auslegt, müssen zumindest Domstreben montiert werden. Dadurch wird die Karosserie Verwindungssteifer. Dies ist wichtig, damit man auch nach ein paar Jahren noch die Türen öffnen kann... Am besten ist die Montage eines Überollkäfigs. Dieser verstärkt die Karosserie noch mehr und wirkt sich positiv bei der passiven Sicherheit aus. Allerdings sieht er in Straßenfahrzeugen etwas übertrieben aus.
Die folgende Ergänzung kommt von Olaf Rosenberger: ...Reifenquerschnitt zur Lauffläche/Flanke sind genauso entscheidend wie das Fahrwerk. Durch das "Auftürmverhalten" der Reifen wird die Kurvenstabilität beeinflußt. Ist sie zu hoch, neigt der Wagen zum "schmieren". Ist sie zu flach, neigt der Wagen zum "rutschen" oder "springen". Wäre nett, wenn Du das noch einbaust, damit unsere "Tuner" hier noch was lernen. Und denk an den Sturz. Negative Flucht ->positiv im Kurvenverhalten, jedoch wird die Auflagefläche der Reifen geringer, daher die Gefahr des Übersteuern höher. Positive Flucht -> verhält es sich entgegengesetzt.
   
Felgen
  Hier muß immer vorher überlegt werden, ob man etwas am Blech des Fahrzeugs verändern möchte, denn jede Veränderung birgt ein gewisses Rostrisiko. Felgen die montiert werden können, ohne das Blech zu "verbiegen" sind hier die sichere Wahl. Wer perfekte Optik haben möchte, kommt zumindest um das Umlegen der Radlaufkanten (ca. 80 Euro pro Achse) nicht umher. Außerdem erhöhen breitere Räder den Verbrauch des Fahrzeugs, die Reifen kosten sehr viel mehr als schmalere und die Fahrleistungen des Autos werden verschlechtert. Die Kurvengeschwindigkeiten können erhöht werden.
Wichtig hierbei ist auch noch der Umfang des Rades. Wenn man z.B. 13" Felgen mit einem 70er Querschnitt durch welche mit einem 50er Querschnitt austauscht, muß eine Tachangleichung vorgenommen werden, da man die Übersetzung des Getriebes damit verändert hat. Netter Nebeneffekt: Die Karosserie liegt tiefer.