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Kaufberatung MK5

(Zusammengestellt von Dennis)


Äusserliches Erscheinungsbild

„Einzelner“ Kühlergrill, Motorhaube bis ca. Hälfte Scheinwerferhöhe gezogen, die Rückleuchten sind einteilig und „kantig“. Die Karosse ist die erste rundlichere im Escort-Programm gewesen.


Motoren

Der MK5 wurde von Modelljahr 90 bis Ende Modelljahr 92 (ca.8/92) gebaut. Er wurde mit folgender Motorisierung angeboten: 1,3, 1,4, 1,6, 1,8 und 2,0 Litern (Benziner), sowie einen 1,8Liter 60PS Dieselmotor. Der 1,3er (60PS) ist ein sogenannter Valencia HCS-Motor (High Compression Swirl, Valencia=Produktionsort Valencia, Spanien). Die 1,4/1,6er (71PS, 105PS) im MK5 sind sogenannte CVH (Compound Valve angle Hemispherical combustion chamber), und die beiden 1,8er (105 und 130PS) bzw. der 2,0 (150PS) sind 16V-DOHC-Motoren (Dual/Double Overhead Camshaft).

Die kleineren Motoren und der Dieselmotor standen ab Produktionsbeginn von den vorhergehenden Modellen zur Verfügung. Der Zetec (105 und 130PS) wurde ab ca. Ende 91 mit der XR3i-Ausstattung eingeführt, genauso wie der 2,0 im RS2000.

Als Empfehlung für den Alltag sind eigentlich alle bis auf die 1,3/1,4er zu nennen. Denn diese Motoren machen im Preis-Leistungsverhältnis eher noch weniger Sinn. Ich habe bewusst auch den RS2000 mit einbezogen, da er trotz seiner höheren Leistung einen sehr akzeptablen Verbrauch erzielt (Angaben schwanken zwischen 6,5 und 8 Litern). Bezüglich der Ausstattung und der Extras ist es wohl eher jedem selbst überlassen.

Bzgl. der Tuning-Möglichkeiten bietet sich der Zetec bzw. der RS2000-DOHC an, da der 1,6er CVH schon sehr weit oben an seiner, auf normalem Wege machbaren, Leistungsgrenze angesiedelt ist.


Ausstattung

Vom Produktionsbeginn an gab es die Ausstattungsvarianten CL (Comfort Luxus), CLX (Comfort Luxus Extra), GHIA (gehobene Ausstattung) und S (Sport). Der RS2000 wurde ab 92 wieder als Modell eingeführt, nachdem der MK3 und der MK4 mit dieser Ausstattung übersprungen wurden, ab diesem Baujahr war auch die XR3i-Ausstattung erhältlich. (Desweiteren gab es etliche Sondermodelle, wie beispielsweise den Flair)
Ab dem 130PS XR3i ist eine Scheibenbremse hinten in Verbindung mit Serienmässigem ABS und eine Servolenkung verbaut. Das ABS war aber auf Wunsch auch bei kleineren Modellen lieferbar, dann allerdings mit einer Trommelbremse hinten. Weiterhin war als Wunschausstattung z.B. folgendes lieferbar:

  • Schiebedach
  • Zentralverriegelung
  • Diebstahlwarnanlage
  • Servolenkung (nur in Verbindung mit mindestens 1,6Liter CVH)

Die „normale“ Ausstattung lässt sich von Aussen durch den offenen Kühlergrill und die Stossfänger OHNE Nebelscheinwerfer erkennen, bei der GHIA-Ausstattung befindet sich an den hinteren Türen auf den Kunststoffdreiecken je ein GHIA-Emblem. Bei der XR3i- bzw. RS2000-Ausstattung ist der Kühlergrill geschlossen und ein Stossfänger mit Nebelscheinwerfern und Blinkern montiert. In diesem Fall besitzt das Fahrzeug auch breitere Scheinwerfer mit getrenntem Abblend- und Fernlicht und Anstelle der normalen Blinker sitzt dort das Standlicht.
Der RS2000 ist allein schon von Weitem durch seine zwei Buckel auf der Haube zu erkennen (Achtung: Sehr begehrtes Tuningobjekt ;) )
Im Innenraum unterscheiden sich die Fahrzeuge kaum bis auf den Bezugsstoff und die beiden Frontsitze. Im XR3i findet man sogenannte „Ohrensessel“ und im RS2000 sind Werks-Recaros zu finden. Die Standard-Seriensitze sind meiner Meinung nach zu weich und bieten kaum Seitenhalt. Von daher ist ein Umbau auf die XR- oder RS-Sitze ratsam. In den Modellen MK5-MK7 lassen sich diverse Teile untereinander tauschen bzw. nachrüsten. Angefangen bei der Zentralverriegelung über die elektrischen Fensterheber oder elektrischen Spiegel bis hin zum elektrischen Schiebedach, aber auch einige Cosworth-Accesoires, wie z.B. der Armaturenbrettaufsatz lassen sich nachrüsten.
Auf die Sondermodelle gehe ich hier nicht näher ein, da dies den Rahmen sprengen würde. Im Allgemeinen ist es aber so, dass von höheren Ausstattungen Teile in den Sondermodellen verbaut wurden.


Häufige Mängel

Beim Kauf ist auf folgende Mängel zu achten

  • Rost am hinteren rechten Radlauf
  • Rost um den Tankdeckel (Schon bei den ersten Bläschen sollte das Blech komplett ausgetauscht werden!)
  • Bei Fahrzeugen mit Schwellerverbreiterungen und/oder Schiebedach: Schweller so gut wie möglich auf Rost überprüfen! Ford hat an dieser Stelle massiv an Rostvorsorge gespart, daher ist der neue Schweller in dem Fall vorprogrammiert
  • Rost in den vorderen Fussräumen, da manchmal aufgrund falsch eingesetzter Türdichtungen Wasser in den Innenraum laufen kann
  • Die ZEB (Sicherungskasten) in diesen Baujahren geben mittlerweile sehr gern den Geist auf, was sich an verschiedenen Faktoren erkennen lässt, die aber nicht voneinander abhängig sind, oder auftreten müssen! (Bsp. Falsche Temperaturanzeige, spinnender Drehzahlmesser etc…)
  • Der Lenkstockschalter kann auch schon mal kaputtgehen, dann ist ihm das daran anzumerken, dass z.B. das Licht nicht mehr 100%ig funktioniert o.ä.

Ansonsten ist natürlich auf „gängige“ Mängel (Ölverlust, Spaltmasse, Lackunterschiede bzw. –fehler etc.) zu achten. Einige Werkstätten bzw. Automobilclubs bieten auch Gebrauchtwagenchecks an, welche von unerfahrenen Autokäufern auch genutzt werden sollten, und die auch jeder seriöse Verkäufer ggf. im Rahmen einer Probefahrt zulässt.

Es ist evtl. auch in die Entscheidung mit einzubeziehen, dass der MK5 mit allen Benziner-Motorenvarianten unter die EURO-1 NORM fällt!!! (Bei einigen Modellen ist ein Nachrüstsatz auf EURO-2 erhältlich. Allerdings NICHT für die Zetec-Motoren bzw. den 2,0Liter DOHC)


Bei Fragen, Anregungen oder Zusätzen bitte eine Mail an: dennis@ford-drivers-hh.de


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